TOUKI BOUKI – Afro-Pfingsten Filmfestival









Ein witziger Film über die romantische und aufregende Jugend in Senegal, vor allem aber auch eine politisch und sozial weitsichtige Reflexion über das Exil. Nicht so sehr durch seine vielbeachtete formale Eigenwilligkeit besticht dieser Film, sondern vielmehr durch seine politische und soziale Weitsicht. Auf seiner Reise in eine bessere Zukunft, die er in Paris zu finden glaubt und die am Hafen von Dakar endet, erkennt Mory, dass die Annahme einer fremden Identität nie zu einer eigenen führen kann. Mit der Besinnung auf seine eigenen Wurzeln leitet er einen Selbstfindungsprozess ein.
«Djibril Diop Mambéty nimmt damit eine Erkenntnis vorweg, die später für die Eigenständigkeit vieler afrikanischer Menschen und Nationen zentrale Bedeutung erhält», notierte die Zeitschrift Zoom. Sowohl inhaltlich als auch formal war Touki Bouki seiner Zeit weit voraus. Mit abrupten Montagen, optischen Effekten, nicht linearer Erzählweise, Unterbrechungen und scheinbaren Paradoxien versteht es Mambéty, die Gefühlsverfassung seiner Protagonisten eindringlich zu schildern. Wie so viele nachfolgende Filme handelt Touki Bouki von einer der Grundfragen in Ländern des Südens: Hier bleiben oder weggehen? Mambétys Touki Bouki müsste nicht nur gesehen haben, wer sich mit dem Kino des Südens ernsthaft befassen will. Es sei dies, hat Max Annas geschrieben, der spürbare Versuch, den stärksten Film zu machen, den die Welt je gesehen hatte. Radikal wie ein Glauber Rocha als brasilianischer Wesensverwandter pocht Mambéty auf die eigene filmische Ausdrucksform. In Wolof, der Sprache Senegals, bedeutet Touki Bouki soviel wie «Die Reise der Hyäne». Auf Wiedersehen in anderen Welten.
Director:
Djibril Diop Mambéty
Producer:
Djibril Diop Mambéty
Cast:
Magaye Niang
Mareme Niang
Aminata Fall
Ousseynou Diop
Josephine Baker (Stimme)
Script:
Dijbril Diop Mambéty
Camera:
Pap Samba Sow
Georges Bracher
Editing:
Siro Asteni
Sound:
El Hadji Mbow
Music:
Joséphine Baker
Mado Robin
Aminata Fall